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Historischer Gesamtüberblick

Antike
Vor tausenden von Jahren standen die Bauten der Menschen relativ isoliert und kaum dicht beieinander. Brach ein Brand aus, so betraf es meist nur eine einzelne Behausung und nicht gleich eine ganze Siedlung. Diese Feuer wurden bestenfalls auch nur von spontan agierenden Menschen bekämpft, im anderen Fall brannte das Anwesen eben nieder und der Brand löschte sich irgendwann von selbst. Ein organisiertes Feuerwehrwesen existierte weltweit keines. Die alten Ägypter waren überhaupt die ersten, die einigermaßen organisierte Feuerlöscheinheiten aufgestellt hatten – vor immerhin etwa 4.000 Jahren. Das es diese militärischen Einheiten gab ist bekannt, wie sie organisiert waren ist aber nur sehr wage bekundet.

Ganz anders im Römischen Imperium: Dort entstanden bereits Millionenstädte wie Rom, Konstantinopel oder Alexandria, deren Häuser meist mehrstöckig waren und sehr dicht aneinander standen. Auch die Gassen der antiken Großstädte waren oft sehr eng. Vielfach wurden an die, meist aus Stein errichteten Gebäude, Anbauten aus Holz erstellt. Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom.
Daher entstand dort im Jahr 21 vor Christus die erste organisierte Feuerwehr der Menschheit. In den Anfängen bestand diese noch aus 600 Sklaven. Später unterhielt Kaiser Augustus ein Feuerlösch-Corps, welches aus sieben Kohorten mit insgesamt rund 4.000 Mann bestand und je einem Tribun unterstellt wurde. Dieses Corps verfügte über eigene Kasernen als Unterkunft und später sogar über Feuerspritzen (!) Diese mussten mit Pferden zum Brandort gezogen werden. Das Löschwesen war für die damalige Zeit in den Großstädten des Römischen Imperiums – allen voran Rom selbst – unheimlich hoch entwickelt.
Die Erfindung der Feuerspritze (Kolbenpumpe) wird dem griechischen Techniker und Mathematiker Ktesibios von Alexandria um das Jahr 250 v. Chr. zugeschrieben – der mit der „Feuerwehr“ allerdings nichts zu tun hatte.

Mit dem Untergang des Römischen Reichs, etwa ab dem 5. Jahrhundert, verschwanden jedoch die Versuche eines geordneten Feuerlöschwesens ebenso vollständig, wie auch das Wissen über die damals außerordentlich moderne Löschtechnik. Viele Jahrhunderte lang schlummerte das geordnete Löschwesen vor sich hin und geriet schließlich ausnahmslos in Vergessenheit.


Mittelalter
Erst im Hochmittelalter, etwa im 13. Jahrhundert, gab es dann wieder schwache Anfänge von Feuerlöschordnungen. Abends mussten beispielsweise alle Feuerstellen ausgemacht werden, welches die Nachtwächter zu kontrollieren hatten. Die Obhut über den Brandschutz hatten damals oft die Handwerkerzünfte. Auf den Kirchtürmen wurden Feuerwächter eingesetzt die im Brandfall „Feurio“ riefen und Sturmläuten mussten. Jeder Haushalt hatte einen Eimer Wasser bereitzuhalten, der im Notfall von Büttenträgern in großen Fässern eingesammelt und zum Brandplatz geschoben wurde. Nach und nach wurden Wasserschöpfstellen geschaffen die im weiteren Verlauf über Pumpwerke mit Wasser versorgt wurden. Als Ausrüstung standen lediglich Feuerpatschen, Ledereimer, Wasserfässer, Feuerhaken, primitive Äxte und Dachkrücken zur Verfügung. Eine taktische Organisation der eingesetzten Kräfte, wie damals in Rom, war praktisch nicht vorhanden und blieb meist dem Zufall überlassen.


Neuzeit
Zu Beginn der Neuzeit (um 1500) war das Feuerlöschwesen ebenso noch ziemlich planlos und willkürlich. Zur Brandbekämpfung wurden dann aber immerhin meist über 100 namentlich genannte Bürger eines Dorfes oder Stadt verpflichtet. Dementsprechend chaotisch und unordentlich war das Feuerlöschwesen damals. Diese Organisationsform des Feuerlöschwesens hatte damals im deutschsprachigen Raum noch keine einheitliche Bezeichnung. Mancherorts sprach man von der „Bürgerfeuerwehr“ oder „Bürgerwehr“, andernorts von der „Brandwehr“ oder „Feuerwehr“. Doch aus heutiger Sicht kann man bei Weitem nicht von einer „Feuerwehr“ im eigentlichen Sinne sprechen. Die Fachwelt spricht heute von der sogenannten „Feuerlöschanstalt“.
Wie viele Erfindungen der Antike, musste auch die Feuerspritze neu erfunden werden Dies geschah allerdings erst um 1655 in Nürnberg, wo die „erste“ Feuerspritze von einem Zirkelschmied konstruiert wurde.
Die ältesten Feuerwehren, nach heutigem Verständnis, wurden im deutschen Sprachraum gegen Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Die erste Freiwillige Feuerwehr im heutigen Deutschland wurde 1841 im sächsischen Meißen, die erste auf Baden-Württembergischem Boden 1846 in Karlsruhe-Durlach – oder in unserer Region 1860 in Breisach – gegründet. Zu dieser Zeit hatten fast alle Wehren mindestens Handdruck-Feuerspritzen – genau wie im alten Rom (!). Größere Städte wie Berlin, Hamburg oder Wien hatten damals auch schon dampfbetriebene Spritzen, jeweils mit Pferdefuhrwerken.
Bis etwa zur Zeit des Zweiten Weltkrieges bestanden in den Marchorten ausnahmslos Feuerlöschanstalten. Diese bestanden aus bis zu 150, meist namentlich erfassten Gemeindebürgern. Diese Wehren waren damit also eine reine Pflicht-Veranstaltung. Brach ein Brand in einem der Dörfer aus, so wurde zunächst mit der großen Kirchenglocke „Sturmgeläutet“. Dadurch kamen dann sämtliche, zum Dienst verpflichtete, Bürger an den Brandplatz bzw. zum jeweiligen Spritzenhaus und versahen dann schließlich den Feuerlöschdienst. Da es in jeder Gemeinde meist nicht mehr als zwei bis drei Feuerlösch-Proben pro Jahr gab, war die damalige Brandbekämpfung im Einsatzfalle auch meist wenig erfolgreich. Während eines großen Brandgeschehens, musste es wohl dementsprechend chaotisch zugegangen sein. An der Ausrüstung der Feuerlöschanstalten änderte sich Jahrhunderte lang nichts.


Zwanzigstes Jahrhundert
Eine wesentliche Veränderung beim Personal und der Ausrüstung ergab sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Diktat der französischen Militärregierung, im Spätjahr 1946. Dieses sah vor, dass es in (fast) jedem Ort eine Feuerwehr zu geben hat, dessen Personalstärke (anfangs) aber neun Feuerwehrangehörige nicht überschreiten durfte. Spätestens dadurch änderte sich organisatorisch, als auch technisch, das örtliche Feuerwehrwesen in allen Orten erheblich von der bisherigen Vorgehensweise die Jahrhunderte lang Bestand hatte.
In Holzhausen und Hugstetten -- und etwas später auch in Buchheim -- bildeten sich dieser französischen Order folgend, zunächst freiwillige Löschmannschaften, die in den Folgejahren schließlich auch offiziell zu einer Freiwilligen Feuerwehr umgewandelt wurden. In Neuershausen gab es solch eine Löschmannschaft nicht. Dort hielt sich die alte Form der Feuerlöschanstalt noch bis ins Jahr 1956, in dem dann schließlich direkt eine offizielle Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in March Brandschadens-Ereignisse noch mit Handdruck-Feuerspritzen bekämpft. Hierzu waren mindestens 12 bis 16 Mann von Nöten, die sich alle an ein exakt vorgegebenes Procedere halten mussten, da die Spritze sonst nicht funktionierte. Erst ab den 1950-er Jahren hielt in March die Motorisierung Einzug: Im Jahr 1950 wurde die erste benzinbetriebene Motorspritze angeschafft. Statt mit Pferden wurde diese nun schon immerhin mit einem Traktor an die Einsatzstelle gefahren. Mitte der 1960-er Jahre wurde dann das erste Löschfahrzeug angeschafft. Die drei Löschgruppenfahrzeuge LF 8 der Orte Holzhausen, Hugstetten und Neuershausen – alle Baujahr 1971 – verrichten noch heute (Stand 2016) ihren Dienst in Kroatien.

Die Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehr in March, geht auf das Jahr 1947 zurück.

Entwicklung des Feuerlöschwesens in den Ortschaften

Handspritze von 1899 Handspritze
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Buchheim
Im Jahr 1812 beschloss der Buchheimer Gemeinderat ein Spritzenhaus zu errichten. Dieser Umstand, der in den Amtsakten der Gemeinde auftaucht, deutet also daraufhin, dass spätestens in diesem Jahr eine Feuerlöschanstalt, und natürlich eine Feuerspritze, vorhanden gewesen sein mussten. Ältere Aufzeichnungen über das Feuerwehrwesen in Buchheim sind wohl offenbar nicht vorhanden. Aus den alten Akten geht auch hervor, dass die vorhandene Spritze im Jahr 1858 einen neuen Anstrich erhielt.

1875 legte der Gemeinderat fest, dass eine Handspritze angeschafft werden solle. Diese wurde dann bereits 1887 durch einen Spritzenwagen ersetzt. Also eine vierrädrige Feuerspritze, die auf einem kutschenartigen Gefährt montiert ist und welches von Pferden zum Brandort gezogen wurde. Solch eine Feuerspritze musste mit Muskelkraft von etwa zwölf bis 16 Männern betrieben werden. Die Kraft wurde durch Auf- und Ab-Bewegungen der hölzernen Querholme auf die Spritze übertragen. Mit den Messing-Kolben des Pumpwerks wurde der nötige Druck aufgebaut um das Wasser in die Schläuche zu drücken. Diese Feuerspritze von 1887, die eine Förderleistung von ca. 300 bis 350 Litern Wasser pro Minute hat, ist bis heute noch im Besitz der Feuerwehr. Sie ist nach wie vor funktionsfähig, in einem guten Zustand und kostete damals stolze 2.800 Reichsmark. 1905 wurde der Zustand des Buchheimer Spritzenhauses angemahnt. Erst im Jahr 1913 wurde es dann schließlich renoviert. Damals befand sich die „Spritzenscheuer“ an der örtlichen Schule. Das alte Schulhaus wiederum stand damals an dem Ort, an dem sich heute der Buchheimer Dorfplatz, mit dem Emil-Kraft-Brunnen, befindet.

Wie auch in Holzhausen und Hugstetten war nach Ende des Zweiten Weltkriegs von der alten Feuerlöschanstalt nichts mehr übrig geblieben. Buchheims Bürgermeister Adolf Rombach, musste daher eine neue Löschmannschaft aufstellen -- das genaue Gründungsdatum ist leider nicht überliefert. Diese Löschmannschaft hatte damals eine Stärke von 15 Mann. 1956 wurde diese (jetzt freiwillige) Löschmannschaft abermals neu aufgestellt. 1958 schließlich, wurde in Buchheim eine Tragkraftspritze TS 8/8 beschafft. Diese benzinbetriebene Motorspritze leistete bei einem Nenndruck von 8 bar, sagenhafte 800 Liter Wasser pro Minute – mindestens! Solch eine Pumpe gehörte in der Zeit zur Standardausrüstung von Freiwilligen Feuerwehren mit vergleichbarer Größe. Mit Inbetriebnahme der TS 8/8 wurde auch die offizielle Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Buchheim vollzogen.


Holzhausen
Im Jahr 1756 brannte das Schloss zu Reute der Herrschaft von Harsch, zu denen Reute und Holzhausen damals gehörten, in Oberreute in einer gewaltigen Feuersbrunst ab; und durch Blitzschlag kam es 1783 in Holzhausen zu einer weiteren größeren Brandkatastrophe. 1783 war auch das Jahr des verheerenden Laki-Ausbruchs auf Island. Seine mehrere tausend Kilometer lange Aschewolke sorgte damals in ganz Mitteleuropa für häufig auftretende und ungewöhnlich starke Unwetter, mit extrem hoher Blitzhäufigkeit, von denen sicherlich zahllose Brandschadensfälle herrührten.

Vermutlich aufgrund der beiden genannten Brandereignisse wurde im Jahr 1786 eine Vereinbarung zum Zwecke gegenseitiger Feuerlöschhilfe zwischen den beiden Dörfern Holzhausen und Reute getroffen und eine gemeinsame Feuerspritze angeschafft. Weiter hieß es im damaligen Protokollbuch: „…dass die löbliche Gemeinde Holzhausen ein Spritzenhaus zur Unterbringung der Feuerspritze und der Löschgerätschaften auf eigene Rechnung zu errichten, zu unterhalten und die erforderliche Bespannung mit Pferden Sorge zu tragen hat“. Dieses erste Spritzenhaus wurde damals in Holzhausen an die Pfarrscheuer (zur heutigen Kirchstraße hin) angebaut. Dies war der eigentliche Beginn der Holzhauser-Feuerlöschgeschichte. Wurde doch ab dieser Zeit die Brandbekämpfung einigermaßen organisiert durchgeführt. Man hatte jetzt für damalige Verhältnisse recht modernes Löschgerät und sogar ein Spritzenhaus zur Verfügung. Dieses diente bis zum Bau des Holzhauser Wachthäusles 1843 allerdings auch noch als Bürgergefängnis.

Etwas mehr als 112 Jahre lang hatten die Gemeinden Holzhausen und Reute den Feuerlöschdienst gemeinsam organisiert. Doch im Jahr 1899 wollte der Gemeinderat von Holzhausen eine neue und eigene Feuerspritze anschaffen. Hierzu wurde Hofrat Prof. Dr. Keller von der Technischen Hochschule in Karlsruhe um ein Fachgutachten der vier eingeholten Angebote gebeten. Im November bestellte der Gemeinderat bei Magirus in Ulm eine vierrädrige Normalspritze mit Saug- und Druckwerk. Sie war ausgestattet mit zwei Ausflussöffnungen, einem stabilen, auf Kugelgelenk drehbaren, eisernen Vorderwagen, ferner vier Bocksitzen, einem Gerätekasten sowie abnehmbarer Schlauchhaspel für 80 Meter Schlauchlänge. Die Zylinderweite betrug 135 mm. Die Fördermenge bei 370 l/min. Die Strahlweite einstrahlig ca. 37 Meter, zweistrahlig ca. 33 Meter. Zur Bedienung waren ca. 16 bis 18 Mann erforderlich – die (notwendige) Ablösung nicht eingerechnet! Die Beschaffungskosten für die neue Spritze, samt Zubehör und Transportkosten, beliefen sich auf 1.620 Reichsmark. 500 Reichsmark Zuschuss gab es von der Landes-Feuer-Unterstützungskasse. Die Anlieferung der Feuerspritze erfolgte im April 1900 via Bahnstation Hugstetten.

Sämtliche Schadensfeuer und Feuerlöschübungen wurden in Holzhausen bis in die Nachkriegszeit der 1950-er Jahre hinein noch mit dieser Handfeuerspritze bewältigt. Denn erst im Sommer 1955 konnte die alte durch eine neue Spritze abgelöst werden. Durch einen außerordentlichen Holzhieb im Gemeindewald von 80 Festmetern Nutzholz, war die Finanzierung einer neuen Motorspritze gesichert. Das Regierungspräsidium Südbaden genehmigte Staatshilfe in Höhe von 40 Prozent. Im Sommer 1955 lieferte die schwäbische Schlauch- und Feuergerätefabrik Albert Ziegler aus Giengen a.d.Br., eine Tragkraftspritze TS 8/8 mit luftgekühltem Viertakt-Zylinder-VW-Motor, nebst Tragkraftspritzenanhänger (TSA), Saug- und Druckschläuchen, B- und C-Strahlrohren sowie dem weiteren Zubehör zum Preis von 10.468 DM.

Über den Verbleib der alten Spritze von 1899 ist leider praktisch nichts überliefert. Ebenso wie über die weitere Zusammenarbeit mit der Löschmannschaft aus Reute nach 1899 – mit der man ja bis dahin über ein Jahrhundert lang gemeinsam den Brandschutz in den beiden Orten übernommen hat. Der TSA von 1955 wurde zum Jahresende 2014 nach Bad Krozingen abgegeben. Dort hat ein Feuerwehrangehöriger den Anhänger zu einem Flammkuchenbackofen in "Feuerwehr-Design" umgebaut. Die TS 8 wurde etwa 2016 verschrottet.

Die Freiwillige Feuerwehr Holzhausen (Nachkriegs-Löschmannschaft) wurde im Jahr 1947 aufgestellt. Der offizielle Gründungsakt wurde aber erst mit der feierlichen Inbetriebnahme der ersten Motorspritze, im August 1955, vollzogen.


Hugstetten
In Hugstetten gab es spätestens seit 1828 eine Feuerspritze. Das „Häusle“ dafür wird 1833 erwähnt. Allerdings ist der Standort heute nicht genau bekannt. Vermutlich war das Spritzenhaus aber in der Nähe des heutigen Bauhofs angesiedelt. Denn 1854 erweiterte Ortsherr von Andlau seinen Gutshof und erlaubte der Gemeinde ihr Spritzenhaus sowie Wachthaus und Bürgerarrest, beim Fruchtspeicher des alten Schlosses einzurichten – also an der heutigen Ecke Am Felsenkeller/Dorfstraße, wo heute ein Hinweisschild am dortigen Holztor auf dessen Vergangenheit hinweist. Dieses Spritzenhaus diente der Unterbringung von Löschgerätschaften bis ins Jahr 1968. Seit 1881 waren auch vier bis fünf Leute bestimmt, die zusätzlich die vorhandenen Handspritzen der Mentzingenschen Gutsverwaltung bedienen sollten.

Am 20.07.1905 ereignete sich in Hugstetten ein großer Brandfall, bei der die Streckersche Ölmühle zum Opfer fiel. Ein halbes Jahr nach dem Brand meldete sich das Bezirksamt bei der Gemeinde: Es habe sich gezeigt, „dass die vorhandene sehr alte Spritze nicht mehr gute Dienste leistet.“ Daraufhin sprach sich der Gemeinderat für eine neue Spritze mit 150 mm Zylinderweite aus. Nach Einholung mehrerer Angebote wurde, wie auch in Neuershausen, bei der Maschinenfabrik Grether & Co. in Freiburg ein Modell mit 140 mm, für 2.160 Reichsmark bestellt und im Januar 1907 angeliefert. 600 Reichsmark Zuschuss gab es von der Landes-Feuer-Unterstützungskasse.

Wie auch in Holzhausen wurde in Hugstetten die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 1947 aufgestellt – worauf auch heute noch die Jahreszahl der gemeinsamen Feuerwehrfahne der Feuerwehr March hinweist. Im Februar 1951 wurde durch eine Mitgliederversammlung die Freiwillige Feuerwehr Hugstetten offiziell gegründet. Die Mannschaftsstärke bewegte sich um etwa 20 Kameraden.

Nach 43-jähriger Dienstzeit wurde im Jahr 1950 die alte Handfeuerspritze stillgelegt und eine moderne benzinbetriebene Tragkraftspritze vom Typ TS 8/8 der Firma Ziegler in Dienst gestellt. Allerdings musste diese bereits nach drei Jahren durch eine neue ersetzt werden, da die erste ein technisches Problem hatte. Die TS 8/8 von 1953 jedoch, war dann noch über 20 Jahre lang im Einsatzdienst der Feuerwehr. Im Jahr 2002 wurde die alte TS-8 von 1953, samt TSA von 1950, an einen hiesigen Feuerwehrangehörigen abgetreten.


Neuershausen
Wie in allen anderen Marchorten gab es auch in der Ortsgeschichte von Neuershausen ebenso zwei historische Feuerspritzen. Allerdings ist über die erste Spritze praktisch nichts bekannt. In alten Gemeinderechnungen ab dem Jahr 1750 wird – neben Feuerhaken und Feuerleitern – lediglich das Vorhandensein einer Feuerspritze erwähnt, die vom damaligen Wagner geputzt und geschmiert werden musste. Somit musste Neuershausen spätestens seit 1750 mit einer Feuerspritze ausgestattet gewesen sein. Beschaffungsdatum sowie Kaufpreis ecetera, bleiben wohl im Dunkel der Vergangenheit verborgen. Gesichert ist, dass bereits um 1800 derjenige Bürger, der als erster an der Spritze war und zum Brandort losfuhr, eine Geldprämie von „drey Mark“ erhielt.

In einem Schreiben des Großherzoglichen Bezirksamts Freiburg vom 13.04.1882 an den Neuershauser Gemeinderat, wurde der schlechte Zustand der vorhandenen, und damals bereits deutlich mehr als 130 Jahre alten, Feuerspritze angemahnt. Daraufhin wurde im August desselben Jahres an die Maschinengießerei und Pumpenfabrik Grether & Co. in Freiburg ein Lieferauftrag für eine neue Spritze erteilt. Die Lieferung erfolgte bereits am 09.11.1882. Die Leistung des neuen Geräts betrug, bei einer Bedienung von zwölf bis 14 Mann, ca. 300 Liter Wasser pro Minute, bei einer Wurfweite von 30 bis 35 Metern. Der Kaufpreis betrug damals 1.500 Reichsmark. Ein Zuschuss von der Landes-Feuer-Unterstützungskasse wurde für unzulässig erklärt, da Neuershausen seinerzeit nicht zu den „unbemittelten“ Gemeinden gehörte.

Im Spritzenhaus, welches aus Holz und Lehmziegeln errichtet wurde, wurden die Feuerspritze und die weiteren Gerätschaften untergestellt. Auch in Neuershausen wurde das Spritzenhaus zeitweise als Bürgergefängnis genutzt. Es befand sich, bis in die 1950-er Jahre hinein, an der Ecke Rathausstraße/Kapellenweg. Ob auch die erste Spritze dort untergestellt wurde, bleibt allerdings unklar. Die Feuerspritze von 1882 wurde, wie auch in den anderen Marchorten, bis in die 1950-er Jahre hinein eingesetzt. Erst danach, im Jahr 1955, setzte schließlich auch in Neuershausen die Motorisierung ein und der Personalstand der Freiwilligen Feuerwehr verringerte sich von ca. 130 auf 22 Mann im Jahr 1956 – dem Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Neuershausen. Über den Verbleib der Neuershauser Spritze von 1882, ist übrigens ebenso kaum etwas überliefert.


Buchheimer Feuerspritze Buchheimer Feuerspritze
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Die Abteilungswehren

LF 8 der Abteilung HolzhausenZwischen den Jahren 1950 und 1958 hielt in den March-Orten die Motorisierung Einzug und die alten Handdruckspritzen wurden nach und nach von Motorspritzen vom Typ TS 8/8 verdrängt. Es ist recht wahrscheinlich, dass die alten Feuerspritzen aus Holzhausen, Hugstetten und Neuershausen schlicht verschrottet wurden. Denn damals, in der frühen Nachkriegszeit, herrschte ganz allgemein ein Zeitgeist, in dem man altem Kram und alten Gerätschaften nicht wirklich nachtrauerte. "Weg damit" war die Devise und lediglich der Fortschritt zählte. Es sei denn, man hatte genügend Lagerplatz und einige Menschen, denen das Alte noch am Herzen lag und die bereit waren, das Alte noch zu Hegen und zu Pflegen. In Bezug auf die alten Feuerspritzen war dies offenbar nur in Buchheim so der Fall. 1965 wurde dann schließlich in Buchheim das erste Feuerwehrfahrzeug (ein Tragkraftspritzenfahrzeug) angeschafft. Im Jahr 1971 wurden auch in Holzhausen, Hugstetten und Neuershausen Fahrzeuge (vom Typ LF 8) in Dienst gestellt. Die Umstellung auf das "Automobil" markiert den Umbruch der selbständigen Wehren zu Abteilungswehren, innerhalb der Gesamtwehr von March.

Nach Abschluss der Verwaltungsreform in den 1970-er Jahren, wurde im Zuge des Zusammenschlusses zur Gemeinde March, den bis dahin selbständigen Gemeindefeuerwehren von Buchheim, Holzhausen, Hugstetten und Neuershausen nahegelegt sich zusammenzuschließen. Als erste Gesamtfeuerwehr des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald wurde am 20. November 1974 aus den genannten Gemeindefeuerwehren die neue Feuerwehr March gegründet. In den vier Ortsteilen gab es nun je eine Feuerwehrabteilung, mit eigenem Führungskommando und eigenem Feuerwehrausschuss.
Die ursprüngliche Aufgabe der Brandbekämpfung tritt bereits zur Jahrtausendwende immer mehr in den Hintergrund. Die Einsätze mit Technischer Hilfeleistung (Verkehrsunfälle, Umwelt- u./o. Unwettereinsätze) nahmen damals weit mehr als die Hälfte des gesamten Einsatzspektrums ein. Und so wurden im Jahr 1998 in Holzhausen, im Jahr 2000 in Neuershausen je ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8/6, (MAN) und in Hugstetten im Jahr 2002 ein Löschgruppenfahrzeug LF 16/12, (ebenfalls MAN) in Dienst gestellt, welche diesen Anforderungen besser entgegentreten zu vermochten als die erste Fahrzeug-Generation der 1970-er-Jahre. Abgerundet wurden die Fahrzeugbeschaffungen durch ein im Jahr 2004 in Dienst gestelltes Kommandofahrzeug – auch Mannschaftstransportwagen (MB Sprinter), der seit 2013 als Einsatzleitwagen ELW-1 im Dienst ist.
Die drei alten Löschfahrzeuge aus dem Jahr 1971 sind allerdings keineswegs zum „alten Eisen“ gelegt worden: Der ehemalige Kreisbrandmeister und ehemalige Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg, Gerhard Lai, unterhält seit Mitte der 1990-er Jahre rege Kontakte nach Kroatien. Die dortige Infrastruktur ist durch den Balkankrieg bis heute beeinträchtigt. Die Floriansjünger aus dem Breisgau unterstützten das dortige Feuerwehrwesen, unter der Federführung von Lai, damals noch intensiv mit Fahrzeugen und Gerätschaften. Daher tun die alten Marcher Löschfahrzeuge noch heute (Stand 2016) ihren Einsatzdienst und leisten somit ihren Beitrag zum Schutze der dortigen Bevölkerung, die diese „Geschenke“ mit großer Dankbarkeit annimmt.

Der Neuanfang

Die Anfang der 2000-er Jahre vorhandene – weitestgehend aus den 1970-er Jahren stammende und damit erneuerungsbedürftige – Struktur der vier Abteilungswehren, die vorhandene Ausrüstung sowie das stetige Zusammenarbeiten auf Einsatz-, Ausbildungs- und Verwaltungsebene, führten ab dem Jahr 2007 zu Gesprächen um ein neues und gemeinsames Feuerwehrgerätehaus in March. Im Dezember 2007 beschloss schließlich der Marcher Gemeinderat, auf Vorschlag der Feuerwehr, mittelfristig ein zentrales Feuerwehrgerätehaus, bestehend aus sechs Fahrzeugboxen zu errichten, die vorhandenen Gerätehäuser aufzugeben und die vier Abteilungswehren in einer Gesamtfeuerwehr zu vereinen. Das neue zentrale Feuerwehrgerätehaus an der Buchheimer Sportplatzstraße, es verfügt über eine Gesamtfläche von über 1.200 Quadratmetern, wurde im Frühsommer 2013 fertiggestellt, am 14.06.2013 offiziell eingeweiht und ist seit dem 22.06.2013 im Regelbetrieb. Die alten Gerätehäuser wurden damit aufgegeben und nach und nach einer anderen Nutzung zugeführt. Die neue Feuerwehr March ist seitdem mit modernem Gerät ausgestattet und besteht noch aus einer Einsatzabteilung mit zwei Zügen. Von 2013 bis 2023 gab es außerdem noch einen "Ergänzungszug", der mit den "Alten Herren" aus den Sportvereinen verglichen werden konnte. Die Mitglieder der Züge stammen aus allen Marcher Ortsteilen und stellen gemeinsam einen geregelten Einsatz- und Übungsdienst sicher. Dabei achten sie auch darauf, dass das Kameradschaftliche nicht zu kurz kommt – ganz anders wie im alten Rom.

Der Fahrzeugpark sollte sich im Jahr 2013 von sieben auf fünf Einsatzfahrzeuge reduzieren (das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF blieb allerdings noch bis zum Jahr 2021 für die Jugendfeuerwehr erhalten). Der derzeitige Einsatzfuhrpark ist seitdem noch wie folgt ausgestattet:

1. Einsatzleitwagen, ELW 1 (Führung und Einsatzleitung)
2. Mannschaftstransportwagen, MTW (Personaltransport)
3. Löschgruppenfahrzeug, LF 16/12 (1. Angriffsfahrzeug)
4. Löschgruppenfahrzeug, LF 8/6 (2. Angriffsfahrzeug)
5. Gerätewagen Logistik GW-L2 (schweres Logistik-Transportfahrzeug für Ausrüstung und Material)

Es gibt noch ein sechstes Fahrzeug (als Ersatz für das ehemalige TSF): Der ehemalige Rathausbus (MaRaBu). Das zivile Fahrzeug verfügt über neun Sitzplätze und dient der Jugendabteilung als Transporter für ihre vielfältigen Aktivitäten.

Der Weg zu einer zukunftsweisenden, modernen, schlagkräftigen Feuerwehr wurde dadurch gemacht. Es lag damals einzig an den Mitgliedern der Feuerwehr March, selbige mit Leben und dem Geist der Kameradschaft zu erfüllen – letztlich zum Schutz und Wohle unserer Bürger von March. Inzwischen kann man mit Fug und Recht behaupten, dass diese Aufgabe bravourös gelungen ist.

Heute

Durch die Fusion der Marcher Abteilungswehren zur heutigen Feuerwehr ist die Feuerwehr March auch Rechtsnachfolgerin der Feuerwehr-Historie der jeweiligen vier Ortsteile geworden. Und diese Historie reicht, wie schon erwähnt, bis ins Jahr 1750 zurück. Die Gründung der ersten „Freiwilligen Feuerwehr“ in den Marchorten, geht mit den Wehren Holzhausen und Hugstetten, auf das Jahr 1947 zurück. Daher wurde im Jahr 2021 festgelegt, dass als offizielles Gründungsdatum der Freiwilligen Feuerwehr March das Jahr 1947 gelten soll. Und so wurde im Jahr 2022 das Jubiläum „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr (in) March“ im großen Stil gefeiert.

Seit 2023 führt Stefan Berger als Feuerwehrkommandant die Geschicke der Wehr. Er wird -- zusammen mit seinem Kommando, seinem Feuerwehrausschuss, seinem Führungskräfte-Kollegium und seiner ganzen Mannschaft -- die vorhandene Feuerwehrstruktur fit für die Zukunft machen. Den Anfang macht bereits das Fahrzeugkonzept, welches sich ab Ende 2024 ändern wird. Aber auch personell sind Veränderungen in Planung. Es wird auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen hingearbeitet, die zum Ende des Jahrzehnts durch einen hauptamtlichen Gerätewart unterstützt werden soll.

Das Jahr 2025 markiert ein weiteres Jubiläum -- wenn auch kein ganz offizielles: Im Jahr 2025 kann March auf eine 275-jährige Feuerwehr-Historie zurückblicken. Denn die früheste urkundliche Erwähnung des Feuerwehrwesens in den heutigen Marchorten geht, wie bereits oben erwähnt, auf das Jahr 1750 zurück. Die "Feuerwehr" -- dies schließt die alten Feuerlöschanstalten der heutigen March-Orte mit ein -- ist damit die mit großem Abstand älteste, ununterbrochen existierende Einrichtung bzw. Vereinigung, die es in March gibt.

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