Sirenensignale
Die Sirenensignale bzw. Zivilschutzsignale sind akustische Signale, die möglichst schnell eine große Anzahl an Personen erreichen sollen. Es kann sich um Warnungen, Alarme oder Entwarnungen handeln. Die Alarmierung über vorhandene Sirenen erfolgt in aller Regel schneller als eine Warnung über den Rundfunk oder das Fernsehen, kann örtlich genau eingegrenzt werden und erreicht darüber hinaus auch Personen, die gerade keine Rundfunkmedien empfangen (Weckfunktion).
Eine Sirene ist eine technische Einrichtung zur akustischen Alarmierung oder Warnung, in der Regel durch einen charakteristischen an- und abschwellenden Heulton. Man unterscheidet mechanische Motorsirenen, die man an der charakteristischen Pilzform gut erkennen kann und elektronische Sirenen (siehe Bild oben); diese haben Trichterförmige Schallbecher welche in verschiedene Richtungen abstrahlen. Der Ton, der von einer Sirene erzeugt wird ist extrem laut, wodurch eine Sirene einen Wirkungskreis von bis zu mehreren Kilometern haben kann. Da elektronische Sirenen im Grunde nichts anderes sind als Hochleistungslautsprecher, können von den elektronischen Sirenen aus auch individuelle Lautsprecherdurchsagen erfolgen.
Im öffentlichen Bereich werden Sirenen für die Warnung der Zivilbevölkerung verwendet oder für die Alarmierung der Feuerwehr. Eine Alarmierung der Feuerwehr über die lauten Sirenen findet heute jedoch nur noch in seltenen Ausnahmefällen statt. Die Feuerwehr wird in aller Regel über Funkmeldeempfänger (sog. stille Alarmierung) in den Einsatz gerufen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen die Signale und deren Bedeutung gerne erläutern:
Alarm, Gefahr für die Bevölkerung! Rundfunkgerät einschalten!
Signal: Eine Minute auf- und abschwellender Heulton
Möglicher Auslösegrund:
- Militärischer Angriff
- Havarie mit chemischen, biologischen oder atomaren Stoffen
- Trinkwasserverunreinigung
- Öffentlicher Notstand
- Katastrophenfall
- Drohendes Naturereignis (z.B. extrem starkes Unwetter, Hochwasser)
- Bombenfund
- Störfall Kernkraftanlage
- Großschadenslage (z.B. extremer Großbrand)
- Einschlag von Trümmerteilen aus dem All
- Terroranschlag
- Amoklauf
Verhaltensregeln:
- Gebäude aufsuchen
- Fenster und Türen schließen
- Ggf. Lüftung bzw. Klimaanlage ausschalten
- Auf Rundfunkdurchsagen, Fernsehdurchsagen und ggf. Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr oder Polizei achten
- Anweisungen der Behörden befolgen
- Verständigen Sie Nachbarn und ausländische Mitbürger
- Notrufleitungen nicht blockieren
Entwarnung!
Signal: Eine Minute gleichbleibender Dauerton
Verhaltensregeln:
- Die Gefahr ist vorbei.
- Schutzräume können verlassen werden
- Geräte (z.B. Lüftung bzw. Klimaanlage) können wieder eingeschaltet werden
- Dennoch auf Rundfunkdurchsagen, Fernsehdurchsagen und ggf. Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr oder Polizei achten. Möglicherweise können vorübergehend bestimmte Einschränkungen im täglichen Lebensablauf in Kraft treten, die auf diesem Weg mitgeteilt werden.
Feueralarm!
Signal: Dreimal 15 Sekunden Dauerton
Verhaltensregeln:
- Mit diesem Signal können Feuerwehrleute zu einem Einsatz alarmiert werden.
- Achten Sie als Verkehrsteilnehmer jetzt besonders auf Fahrzeuge mit Blaulicht und Einsatzhorn.
- Nicht das Feuerwehrgerätehaus aufsuchen!
- Nicht die Einsatzstelle aufsuchen!
Probeanlauf
Der Vollständigkeit halber soll noch das vierte mögliche Signal erläutert werden: Es handelt sich dabei um kein Warn- oder Alarmierungssignal, sondern um ein Test-Signal, welches eigentlich nur für die Reparatur oder die Wartung von Sirenen eine Relevanz besitzt. Wenn ein Service-Techniker dieses Test-Signal auslöst, gibt die Sirene ein Signal ab, welches nur eine Sekunde lang ist. Damit kann der Techniker unter Real-Bedingungen erkennen ob die Sirene die nötigen Funksteuerungs-Signale empfängt oder nicht, ohne dabei die Bevölkerung zu verunsichern oder beeinträchtigen.