Einsatzbericht
079 - Mo, 02.12.2024 - Brand 3: Dachstuhlbrand, Benzhauser Straße
Großbrand (mehr als 3 Rohre im Einsatz)
Datum | Mo, 02.12.2024 |
Einsatzzeit | 12:41 Uhr |
Einsatzdauer | 06:13 Std. |
Fahrzeuge | March: Einsatzleitwagen ELW1 (March 11) March: Löschfahrzeug LF 16/12 (March 44) March: Löschfahrzeug LF 8/6 (March 42) March: Gerätewagen Logistik GW-L (March 74) March: Mannschaftstransportwagen (March 19) |
Feuerwehr verhindert Gebäude-Totalschaden
In einem historischen Wohngebäude für zwei Familien, ist am späten Mittag ein Brand im Dachgeschoss ausgebrochen. Bewohner bemerkten einen Schmorgeruch und wählten daraufhin den europaweiten Feuer-Notruf 112. Daraufhin wurde die Feuerwehr March mit einem Gesamtwehralarm in den Einsatz gerufen. Außerdem wurden, aufgrund des Alarmstichwortes, weiter alarmiert: Drehleiter Bötzingen, Drohnengruppe Ost, Rettungsdienst, DRK-Ortsverein March, Kreisbrandmeister, Wassermeister, Polizei.
Bereits auf der Anfahrt zum Feuerwehrhaus konnte von anrückenden Einsatzkräften ein offener Dachstuhlbrand mit dunkler Rauchsäule beobachtet werden, weshalb der Einsatzalarm noch einmal wiederholt wurde und auch die Feuerwehr Bötzingen statt nur mit Drehleiter und Hilfeleistungslöschfahrzeug, zusätzlich noch mit einem weiteren Löschgruppenfahrzeug anrückte.
Nur acht Minuten nach der Alarmierung traf das erste Feuerwehr-Fahrzeug an der Einsatzstelle ein und traf erste Maßnahmen – unter anderem die sofortige Alarmierung des Energieversorgers, welcher das Brandobjekt dringend stromlos schalten musste. Denn die auf dem Dach aufgeständerte Stromzuleitung verlief mitten durch die Flammen. Das Brandobjekt befindet sich direkt an einer stark befahrenen Kreuzung – die von der Feuerwehr komplett blockiert werden musste – weshalb die allerersten Einsatzkräfte nicht nur mit der Einsatzplanung beschäftigt waren, sondern auch mit dem Verkehr zu kämpfen hatten: „Ich muss da jetzt aber durch“ war ein viel gehörter Satz von PKW-Fahrerinnen und -fahrern, die sich nur ungerne belehren ließen.
Gegen 13 Uhr wurde der Dachstuhlbrand mit zwei Rohren und dem Wenderohr der Drehleiter bekämpft. Das 1. Marcher Löschfahrzeug hatte die direkte Brandbekämpfung aufgenommen, das 1. Bötzinger Löschfahrzeug kümmerte sich um die Löschwasser-Einspeisung der Drehleiter. Das 2. Marcher Löschfahrzeug, sowie das 2. aus Bötzingen waren Personal- und Material-Reserve. Kurz darauf traf die „Drohnengruppe Ost“ aus Kirchzarten ein und lieferte der Einsatzleitung wertvolle Echtzeitbilder und Wärmebild-Daten. Auch der „Einsatzleiter vom Dienst“ des Landkreises, Lucas Kimmi, als diensthabender Kreisbrandmeister, war schon früh vor Ort um die Einsatzleitung, um Feuerwehrkommandant Stefan Berger, zu unterstützen.
Nach und nach drangen Trupps unter schwerem Atemschutz ins Gebäude ein und nahmen einen gezielten Innenangriff vor. Dieser zeigte bald Wirkung, weshalb eine Erhöhung der Alarmstufe auf „Brand 4“ nicht erforderlich wurde. Allerdings wurde zu diesem Zeitpunkt die Baustatik des alten Gebäudes kritisch beäugt, weshalb der „Fachberater Bau“ des Technischen Hilfswerks ebenso nachalarmiert wurde. Die Polizei, die mit drei Streifenwagen angerückt war, sperrte indes die Einsatzstelle weiträumig ab, im weiteren Verlauf auch mit Unterstützung des Bauhofs March.
Zur Sicherung der eigenen Kräfte und möglichen verletzten Personen, war ein Rettungswagen (aus Emmendingen) fast zwei Stunden vor Ort. Das DRK March versorgte über die gesamte Einsatzdauer alle anwesenden Einsatzkräfte mit Warm- und Kaltgetränken sowie süßen und herzhaften Snacks. Da die Gemeinden Bötzingen und March feuerwehrtechnisch völlig „entblößt“ waren, wurde im weiteren Verlauf noch die Feuerwehr Umkirch alarmiert. Diese sollte ihr Gerätehaus besetzt halten um in den beiden Gemeinden den Grundschutz sicherzustellen.
Gegen 14 Uhr war der Brand unter Kontrolle und die Dachhaut, mittels Drehleiter, bereits geöffnet um die zahlreichen Glutnester gezielt ablöschen zu können. Später wurde auch ganz gezielt Netzmittel eingesetzt, um eine nachhaltigere Löschwirkung erzielen zu können. Trotzdem wurde die Dachgeschosswohnung durch das Brandgeschehen vollständig zerstört und die Erdgeschosswohnung stark in Mitleidenschaft gezogen, weswegen das Gebäude zunächst nicht mehr bewohnbar ist. Daher wurde auch der Marcher Bürgermeister Helmut Mursa aus einer Sitzung direkt zur Einsatzstelle nachgefordert, um die Unterbringung der obdachlos gewordenen Bewohner in gemeindeeigenen Unterkünften abzuklären. Nachfolgend die Lagemeldungen des Einsatzes im Überblick:
12:52 Uhr: Offener Dachstuhlbrand, Nachforderung: Energieversorger zur Einsatzstelle!
13:07 Uhr: 3 C-Rohre im Einsatz, Drehleiter in Stellung.
13:15 Uhr: Drohnengruppe eingetroffen, Nachforderung: „Fachberater Bau“ zur Einsatzstelle!
13:33 Uhr: Energieversorger eingetroffen.
13:35 Uhr: Drohne 50 Meter über Grund im Einsatz, Tower Freiburg informieren!
14:05 Uhr: Brand unter Kontrolle, Nachlöscharbeiten im Gange, Strom im Umfeld der Einsatzstelle freigeschaltet, Ortsdurchfahrt ca. 1,5 Std. voll gesperrt.
14:06 Uhr: Nachforderung: Feuerwehr Umkirch Gerätehaus besetzen für Grundschutz in March und Bötzingen!
14:19 Uhr: Zwei Wohnungen unbewohnbar, BGM kommt zur Einsatzstelle zwecks Unterbringung, weitere Einsatzdauer noch unklar.
14:41 Uhr: Löschfahrzeuge Bötzingen, Rettungsdienst, Drohnengruppe rücken ab, Drehleiter Bötzingen verbleibt noch vor Ort, Fachberater Bau eingetroffen.
15:16 Uhr: Energieversorger verlegt neue Stromleitung am Brandobjekt vorbei, damit der stromlose Bereich im Ort bald wieder versorgt werden kann, Einsatzabbruch für Feuerwehr Umkirch, Ortsdurchfahrt in ca. zehn Minuten wieder freigegeben.
16:27 Uhr: Nachforderung: Bis 18 Uhr Umkirch bei Gefahrenabwehrstufe 1 in March alarmieren!
17:08 Uhr: Nachlöscharbeiten beendet, Beginn Aufräumarbeiten.
17:21 Uhr: Weitere Glutnester aufgetaucht, ein Rohr im Einsatz, Fl. March 42 in Kürze Rückfahrt, Strom in 30 Minuten wieder da.
17:58 Uhr: Stromversorgung wiederhergestellt, Einsatzstelle an Polizei übergeben, Florian March verlässt Einsatzstelle.
An der Einsatzstelle wurde niemand verletzt. Die Feuerwehr konnte am Gebäude ein Totalschaden verhindern, trotzdem entstand nach erster vorsichtiger Schätzung ein Schaden im mittleren sechsstelligen Bereich. Die Feuerwehr war mit 50 Kräften und elf Fahrzeugen vor Ort, der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen und zwei Kräften, der DRK-Ortsverein March mit fünf Kräften und zwei Fahrzeugen, das THW-Ortsverein Breisach mit einem Fahrzeug und drei Kräften, die Polizei mit fünf Kräften und drei Fahrzeugen. Außerdem waren an der Einsatzstelle: Bürgermeister Mursa, der Wassermeister der Gemeinde sowie der Energieversorger mit vier Kräften und drei Fahrzeugen.