Einsatzbericht
059 - So, 05.08.2018 - Vegetationsbrand mittel, Gewann Kirchacker/Laternen
Brand (MBr) Mittelbrand = bis 3 Rohre im Einsatz
Datum | So, 05.08.2018 |
Einsatzzeit | 17:59 Uhr |
Einsatzdauer | 01:55 Std. |
Fahrzeuge | March: Einsatzleitwagen ELW1 (March 1/11) March: Löschfahrzeug LF 16/12 (March 1/44) March: Löschfahrzeug LF 8/6 (March 1/42) March: Gerätewagen Logistik GW-L (March 1/74) March: Mannschaftstransportwagen (March 1/19) |
Stoppelfeld brannte auf einer Fläche von 1,6 Hektar
Im Gewann Kirchacker, unweit des Buchheimer Friedhofs, befindet sich auf halber Höhe des Marchhügels ein ehemaliger Schweinestall im Außenbereich. Statt Schweine sind dort inzwischen einige Pferde untergebracht und haben dort auch einen eingezäunten Auslauf im Freien. An dieses Anwesen grenzt direkt an dessen Ostseite ein ca. 3 Hektar großes Kornfeld, welches bereits vor einiger Zeit abgeerntet wurde und zum Einsatzzeitpunkt ein Stoppelfeld war. Der Pächter des Pferdestalls befand sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs bereits ca. eine Stunde am Objekt und versorgte die Pferde, als er plötzlich ein lautes Knistern wahrgenommen hatte. Bei genauerem Hinsehen stellte er fest, dass auf dem benachbarten Stoppelfeld bereits die Fläche eines halben Tennisplatzes in Flammen stand und sich bedrohlich in Richtung Stall und bergwärts in südöstliche Richtung ausbreitete. Daraufhin wählte er den Notruf 112. Für die Feuerwehr March bedeutete dies ein Gesamtwehralarm.
Als die Feuerwehr eintraf, brannte bereits die Größe eines Fußballfeldes, wobei nicht die gesamte Fläche gleichzeitig brannte. Auch der Pferdestall war von der Brandausbreitung bedroht, weswegen die dortige Böschung sofort mit einem C-Rohr unter Atemschutz abgelöscht wurde. Erschwerend kam hinzu, dass zum Einsatzzeitpunkt Windböen von bis zu 36 km/h, bei einer Außentemperatur von knapp 32 °C, herrschten. Die Flammenfront breitete sich mit unglaublichen 10 km/h aus (schnelle Schrittgeschwindigkeit). Es war ein richtiges Lauffeuer, wie man es sonst nur aus Filmen kennt. Ein Ablöschen mit mehreren schweren Feuerwehrschläuchen wäre undenkbar gewesen.
Zum Glück hatte die Feuerwehr March aber bereits vor über einem Jahr ihre Wald- und Flächenbrandstrategie auf sehr mobil einsetzbare und leichte Einheiten ausgerichtet. Eine mobile Einheit besteht aus einem Trupp bestehend aus sechs Personen: zwei mit Löschrucksäcken, drei mit je einer Feuerpatsche sowie eine Person mit einem Laubbläser. In jedem Löschrucksack befinden sich 25 Liter Wasser, die mit einem speziellen Strahlrohr gezielt eingesetzt werden können und mit denen die Flammen (die bis zu zwei Meter hoch waren) auf ein geringes Niveau heruntergekämpft werden. Mit den Feuerpatschen wird das Feuer schließlich komplett gelöscht. Der anschließende Laubbläser "fegt" ggf. noch vorhandene Glutnester zusammen auf einen Haufen, wo sie dann gesammelt abgelöscht werden können. Idealerweise hat man mehrere solcher mobilen Flächenbrand-Einheiten -- in March sind es derzeit zwei, mit denen die rechte und die linke Flanke gelöscht werden können. Die Strategie befindet sich in March noch in den Kinderschuhen, sie hatte sich aber bereits bestens bewährt.
Parallel zur mobilen Strategie, wurde aber dennoch eine feste Wasserversorgung aufgebaut. Dazu musste eine 270 Meter lange Schlauchleitung zum Buchheimer Friedhof verlegt werden, wo sich der nächste Hydrant befand.
Das Brandfeld erstreckte sich auf einer Länge von 260 Metern und rd. 40 Metern Breite. Insgesamt brannte eine Fläche von 1,6 Hektar, was etwa die Hälfte der Gesamtfläche des Feldes ausmachte. Etwa 15 Minuten nachdem die Löscharbeiten begonnen hatten, war die Brandausbreitung gestoppt und das Feuer soweit unter Kontrolle. An vielen Stellen musste allerdings noch nachgelöscht werden. Diese Arbeiten dauerten noch weitere 45 Minuten. Vor allem der Bereich beim Pferdestall wurde mit ca. 3.000 Litern Wasser großzügig gewässert.
Während der Nachlöscharbeiten wurde ein Landwirt an die Einsatzstelle beordert, der mit einem knapp drei Meter breiten Grubber zweimal das gesamte Brandfeld umrundete und den Bereich damit umpflügte. Da die Vegetation durch das Grubbern komplett untergepflügt wird, ist eine Brandausbreitung über den gepflügten Bereich hinaus praktisch nicht möglich. Dies war eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme.
Die untergebrachten Pferde sind alle wohlauf, es gab keine Verletzten. Sachschaden ist praktisch nicht entstanden. Lediglich einige benachbarte Obstbäume wurden durch die Hitze etwas in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr March war mit 31 Personen und fünf Fahrzeugen im Einsatz, der DRK OV March mit einem Fahrzeug und drei Helfern, der stellvertretende Kreisbrandmeister (vertretungsbedingt hätte dieser aus Neuenburg anfahren müssen) musste nicht zur Einsatzstelle anfahren. Das Polizeirevier Breisach war mit einer Streife vor Ort und nahm den Vorfall zu Protokoll. Die Brandursache ist nicht bekannt. Die direkte Nachbarschaft zu einem vielbefahrenen Wirtschaftsweg, von wo aus der Brand auch seinen Ursprung hatte, legt die Vermutung nahe, dass eine weggeworfene Zigarette der Auslöser des Brandes war.
Derzeit ist die Vegetation staubtrocken. Den letzten nennenswerten Niederschlag gab es in March am 21, 20., 14. und 5. Juli. An diesen vier Tagen regnete es zusammen allerdings nur 19 Liter vom Himmel; im gesamten Monat Juli gab es an zwölf "Regentagen" insgesamt nur 22,8 Liter Regen! Im langjährigen Durchschnitt (2002 bis 2018) hätten es aber knapp 93 Liter sein müssen. Im Vormonat Juni registrierte die Wetterstation March an nur vier Tagen 40,9 Liter Regen, was im langjährigen Durchschnitt weniger als die Hälfte war. Den letzten richtigen Regen gab es in March in der zweiten und dritten Mai-Dekade. Dafür lagen aber die Durchschnitts-Temperaturen im Juni mit 19,2 °C im Soll. Der Durchschnitt liegt hier bei 19,6 °C. Der Juli dagegen war mit 22,2 °C und einem Maximum von 34,9 °C am 30.07. fast zwei Grad wärmer als normal (20,4 °C).
Fazit: Generell keine Zigaretten-Kippen und ähnliches achtlos wegwerfen -- schon gar nicht wenn es so trocken und heiß ist wie derzeit!