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Einsatzbericht



008 - Di, 20.02.2024 - Brand 2: Kaminbrand, Am Galgenacker
Kleinbrand B (1 Rohr im Einsatz)

Datum Di, 20.02.2024
Einsatzzeit 09:46 Uhr
Einsatzdauer 01:43 Std.
Fahrzeuge March: Einsatzleitwagen ELW1 (March 1/11)
March: Löschfahrzeug LF 16/12 (March 1/44)
March: Löschfahrzeug LF 8/6 (March 1/42)


Kaminbrand nach Anfeuern eines Holzofens

In einem Mehrfamilienwohngebäude wurde im Erdgeschoss ordnungsgemäß ein Holzofen angefeuert. Trotzdem entwickelte sich in dessen Folge ein Kaminbrand. Dieser sorgte dafür, dass massiv dunkelbrauner und dichter Rauch aus dem Kamin quoll und die gesamte Nachbarschaft der Einsatzadresse in einen diffusen Rauchschleier hüllte. Teilweise wurde die Sicht in dem Gebiet dadurch stark eingeschränkt, was für eine bedrohliche Kulisse sorgte. Daraufhin wurde ein Feuer-Notruf abgesetzt, was zu der Tageszeit einen Alarm für die Gesamtwehr nach sich zog.

Bereits kurz vor dem Eintreffen an Ort und Stelle imponierte der dichte Rauchschleier. Sofort ging der Einsatzleiter mit dem anwesenden Eigentümer im rauchfreien Gebäude-Innere auf Erkundung. Die folgenden Maßnahmen konzentrierten sich darauf, einerseits den gesamten Verlauf des Kamins in allen Stockwerken laufend auf Hitze zu kontrollieren und andererseits das Brandgut schnellstmöglich aus der Brennkammer des Ofens zu entfernen. Diese Räumung übernahm ein Trupp unter Atemschutz. Im Außenbereich wurde das entfernte Brandgut mit einem C-Rohr von einem weiteren Trupp abgelöscht. Parallel dazu wurde der zuständige Bezirksschornsteinfeger zur Einsatzstelle nachgefordert, damit dieser den Kamin fachmännisch in Augenschein nehmen und freikehren kann. Nach ca. 20 Minuten traf dieser ein und begann mit der Kontrolle und Reinigung des Kaminzugs, wobei die Feuerwehr mit ihrem Schornsteinfegersatz laufend unterstützte.

Ein Kaminbrand entsteht in aller Regel dann, wenn sich im Schornstein abgelagerter Ruß aus einer unvollständiger Verbrennung oder kondensiertem Holzteer entzünden. Dabei können im Kaminschacht Temperaturen von bis zu 1.200 °C entstehen. Unvollständige Verbrennung findet statt, wenn nasses Holz oder andere ungeeignete Brennstoffe verheizt werden, oder wenn Brennstoffe unter Sauerstoffmangel verbrennen. Bei einem Kaminbrand werden die umliegenden Wände derart erhitzt, dass angrenzendes Mobiliar (Schränke, Regale, ...) in Brand geraten kann. Dies wird vor Ort von der Feuerwehr mittels Wärmebildkamera in dichten Intervallen beobachtet. Notfalls müssen diese Außenwände vorsichtig gekühlt werden. Keinesfalls darf das Innere eines Kaminbrands mit Wasser gelöscht werden. Da sich das Volumen von Wasser bei einer Temperatur von 100 °C um das 1.700-fache ausdehnt, würde der Kaminzug durch den Wasserdampfdruck beschädigt oder gar zerstört werden und durch die dabei entstehenden Risse könnte der Kaminbrand in die Wohnräume eindringen und sich dort ausdehnen.

Nach etwa einer Stunde wurde "Feuer aus" gemeldet. Der Eigentümer wurde durch die Feuerwehr entsprechend belehrt und abschließend darauf sensibilisiert, dass auch ein abgelöschter Kamin noch mehrere Stunden lang viel Hitze ausstrahlt und angrenzende brennbare Bauteile entzünden könnte und daher eine engmaschige Kontrolle durch den Eigentümer geboten ist. Kurz darauf war der Einsatz beendet und die knapp 20 Einsatzkräfte konnten wieder abrücken. Ebenso vor Ort waren der DRK-Ortsverein March, sowie Kräfte des Polizeipostens, welche den Vorfall zu Protokoll nahmen.