Einsatzbericht
033 - So, 02.06.2024 - Hilfeleistung 1: Wasserschaden, Im Bemmenstein
Technische Hilfe Hochwasser/Unwetter
Datum | So, 02.06.2024 |
Einsatzzeit | 22:50 Uhr |
Einsatzdauer | 02:39 Std. |
Fahrzeuge | March: Einsatzleitwagen ELW1 (March 1/11) March: Löschfahrzeug LF 16/12 (March 1/44) March: Gerätewagen Logistik GW-L (March 1/74) March: Mannschaftstransportwagen (March 1/19) |
Starkregen im Breisgau setzt Keller unter Wasser
Der zweite Einsatz an diesem Tage wurde durch eine Wetterlage verursacht, die Teile von Mitteleuropa, vor allem den östlichen Teil von Baden-Württemberg, das westliche Bayern und den nördlichen Alpenraum bereits voll im Griff hatte: Das 5b-Tief „Orinoco“. Diese Unwetterlage war von den Wetterdiensten bereits früh vorhergesagt. Bis zum 1. Juni blieb dieses Regengebiet annähernd stationär, sodass sehr große Regenmengen auftraten. Im schwäbischen Sigmarszell regnete es beispielsweise 160 Liter pro Quadratmeter und in Kaisersbach (BW) wurde ein Spitzenwert von 223 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden gemessen. Verschärfend wirkte sich diese Lage nach dem vorangegangenen feuchten Mai bereits wassergesättigten Böden aus, sodass Böden und Flüsse nur noch wenig Wasser aufnehmen konnten.
Ursächlich für diese hohen Niederschlagsmengen war die Art des Tiefs, eine sogenannte 5b-Lage (Vb), bei der das Tief nicht von Westen nach Deutschland zieht, sondern immer aus dem Mittelmeerraum stammt und deshalb viel feuchte Luft mit sich führt – ein Norditalien-Tief vom Typ 5. Die typische Zugbahn (b) solcher Tiefs führt von Norditalien bzw. dem Golf von Genua östlich an den Alpen vorbei und anschließend nach Deutschland, Tschechien oder Polen. Zudem ziehen solche Tiefs üblicherweise nur langsam, was die Regenmengen in einer Region erhöht. Bereits in der Vergangenheit hatten 5b-Tiefs wiederholt zu schweren Hochwasserlagen geführt, wie z.B. der Jahrhundertflut 2002.
Randausläufer dieses Tiefs waren gewittrig durchsetzt und hatten Potential für große Niederschlagsmengen in kurzer Zeit. Ein solcher Randausläufer zog an diesem Sonntag von Nord-Osten über den Breisgau hinweg und brachte in March 31 Liter Regen, wobei der Größte Teil dieses Niederschlags nach 18 Uhr fiel. Betroffen war ein Neubau der gerade erst frisch bezogen wurde und sich zudem in Ortsrandlage befand. Auf dem direkt dahinter liegenden Acker stand großflächig Wasser an, außerdem war das Wohnobjekt noch nicht gepflastert, so das Niederschlags- und Sickerwasser aus der näheren Umgebung bis ganz nah an das Objekt gelangen konnte. Für die Feuerwehr March wurde am Abend ein Kleinalarm für den diensthabenden Zug 2 ausgelöst.
Ein Kellerlichtschacht stand voll mit Wasser, ein Kellerraum war 3 cm mit Wasser gefüllt, sowie einige Gräben, die sich noch auf dem Baugrundstück befanden. All dies wurde nach und nach leergepumpt bzw. abgesaugt.
Es befanden sich ein Wassersauger, eine Tauchpumpe und eine Schmutzwasserpumpe im Einsatz. Da immer wieder neues Wasser nachdrückte, wurden zwei Gitterboxen voll mit Sandsäcken aus dem Gerätehaus nachgefordert und eine Sandsack-Barriere zwischen Wohngebäude und dem dahinter liegenden Areal aufgebaut. Erst gegen 1 Uhr konnte die Einsatzstelle dann den Eigentümern übergeben und wieder eingerückt werden. Im Anschluss musste die Ausrüstung im Gerätehaus wieder aufwändig aufbereitet und einsatzbereit gemacht werden.
. Lagemeldung: 2cm Wasser im Keller // 1 Raum + Lichtschacht betroffen // 1 Pumpe im Einsatz
02.06.2024 23:04:41 F March 11
2. Lagemeldung: Lichtschacht leer gepumpt // Wasser im Raum wird noch aufgenommen // Wasser fliesst weiter nacher // Absicherung mit Sandsäcken wird vorgenommen
02.06.2024 23:27:44 F March 11
Info, Folgeeinsatz Mühlbach übergetreten. Einsatz auf machen.
02.06.2024 23:32:24 F March 11
weitere Lagemeldung: Aufräumarbeiten im Gange // Einsatzstelle Eigentümer übergeben
03.06.2024 00:54:39 F March 11